Wie lernt man loszulassen?

Für mich ist eine sehr schwere Zeit gekommen und ich muß die für mich schwerste Entscheidung meines Lebens treffen. Mein Hund Carlos leidet an Demenz und hat unter anderem die Nacht zum Tag gemacht. Tagsüber ist es gar nicht so schlimm und man könnte fast meinen, dass doch eh alles in Ordnung ist. Leider versteckt sich die schlimme Erkrankung manchmal im Detail. Sobald die Dunkelheit hereinbricht, bricht bei ihm die Panik aus und er winselt, heult und läuft herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Angstlöser, Beruhigungsmittel oder Schlaftabletten brachten bis jetzt kaum Erfolg und jetzt geht es nicht mehr darum ihm seine Symptome zu lindern sondern, dass ich lerne loszulassen. Ich habe zwar begriffen, dass es Zeit ist ihn gehen zu lassen, ihm seine Ängste zu nehmen und für immer schlafen zu lassen, aber mein Herz zerbricht fast daran, diese schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Wie kann ich das nur entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist? Wenn ihn die Angst heulen lässt, wie einen geschlagenen Hund, der Windeln trägt und mit dem ich mitternächtliche Spaziergänge machen muss. Oder ist es Zeit, weil ich selbst jeden Morgen völlig gerädert aus dem Bett steige und morgens schon hoffe, dass er von selbst einschlafen durfte. Den Gefallen wird er mir wohl nicht tun, weil seine Organe immer noch top funktionieren und er bis auf die schwere Demenz kaum Wehwechen hat. Wie verabschiedet man sich also von seinem geliebten Wegbegleiter? 
Ich habe keine Ahnung???

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Kommentare: 2
  • #1

    Christine (Montag, 27 Februar 2017 19:04)

    Du stehst das durch meine Liebe! Ich schicke dir viel Kraft!

  • #2

    Bianca (Montag, 27 Februar 2017 19:15)

    Meine liebe Freundin. Es ist noch kein Jahr her da musste ich diesen Weg mit unerer geliebten Sunny gehen. Nichts kann die Entscheidung leicht machen. Auch nicht dass man weiß dass man ihnen das Leiden nimmt. Die jahrelange treue unserer 4Pfoten, ihre kompromisslose Liebe und dass sie uns über all die Jahre so viel Freude geschenkt haben, all dass bricht einem das Herz wenn man weiß mann muss sie gehen lassen. Ich habe ihr zumindest den letzten Weg besonders stressfrei gestalten können. Sie müsste in keine Praxis. Ich bin mit ihr im Kofferraum ihres geliebten Autos gesessen, der Tierarzt ist auf dem mitten in der Wiese liegenden Parkplatz gekommen und sie is in meinen Armen eingeschlafen. So hab ich sie auch mit Nachhause genommen und ihr einen schönen Platz im Garten gegeben, wo sie jetzt immer bei uns ist. Der Schmerz ist immer noch groß. Vergessen werde ich sie nie. Aber ich weiß es war richtig. Sie war ein so toller Hund, sie hatte es nicht verdient zu leiden. Ich bin mir meinen Gebeten bei dir. Liebe euch.